Eingesperrt

Wenn ich die finanziellen Mittel hätte, ich würde unser derzeitiges Auto sofort veräußern und mir ein anderes kaufen Leider habe ich die Mittel nicht und die Wahrscheinlichkeit, dass ein Verkauf dies großartig ändern würde besteht zu… na sagen wir mal 0,5%

Eigentlich ist der Wagen okay, immerhin haben wir inzwischen auch schon so viel daran machen lassen, dass nur noch wenige Teile in Frage kommen, die sich die Werkstatt noch einmal von innen ansehen könnten. Aber gut, bei unserem Glück… Man möchte den Teufel ja nicht an die Wand malen.

Nun zu dem eigentlich Frustauslöser: Die Zentralverriegelung. Den Wagen selber hatten wir mit funktionierender ZV und Alarmanlage gekauft. Vom Vorbesitzer installiert, weil irgendeine Tür sich nicht abschließen ließ. Dann kam der Schatz mit seinem Bruder auf die “tolle” Idee, die Scheiben mit Tönungsfolie zu bearbeiten und dabei ist dann irgendwie, man weiß nicht genau wie, die ZV beschädigt worden.

Diese wurde dann irgendwann einmal repariert, jedoch nicht zu 100%, denn an der hinteren Tür hatte nur sporadisch Lust zum Arbeiten. Ja, Luxus, mag der ein oder andere sagen und ja, ich stimme zu, aber ganz ehrlich: wenn man zwei kleine Kinder hat, ist man froh, wenn man nur aufs Knöpfchen drücken muss und die Kinder ins Auto setzen kann.

Gestern hatte ich dann das große Glück einen kinderfreien Vormittag zu haben. Ich hatte mich mit zwei anderen Damen verabredet und wir wollten die Spandauer Stofflager unsicher machen. Also beschloss ich das große Kind mit dem Auto in die Kita zu fahren und dann direkt die erste Dame abzuholen.

Mit Müh und Not kamen der kleine Prinz und ich ins Auto, dann ging die Beifahrertür nicht mehr zu und nachdem ich dann die Scheiben frei hatte und die blöde Beifahrertür endlich wieder schloss, fuhr ich mit 10 Minuten hinter meinem Zeitplan los.

An der Kita angekommen wollte ich, wer hätte es erraten, aussteigen. Doch nichts da, denn die Tür verweigerte mir ihren Dienst. Okay, nicht besonders schön, aber es gibt so Dinge, an die gewöhnt man sich eben. Also krabbelte ich hinüber auf den Beifahrersitz und musste feststellen, dass auch diese Tür mich nicht freigeben wollte. Okaaaaaaaay… Nicht panisch werden, wir fahren ja einen 5türer, dachte ich mir und kletterte auf die Rückbank.

Natürlich sind dort die Kindersicherungen drin, so dass man von innen die Tür nicht öffnen kann. Macht ja theoretisch auch Sinn, zumindest wenn man zwei Kleinkinder auf der Rückbank sitzen hat. Also kurbelte ich das Fenster runter und griff nach draußen um die Tür so zu öffnen. Weder Beifahrer, noch hintere Tür ließ sich von außen öffnen. Ein klein wenig Panik stieg in mir auf, während ich ruhig und besonnen das Fenster hochkurbelte, zurück auf den Fahrersitz krabbelte und versuchte den Schatz anzurufen. Keiner zu Hause, Handy aus. Wunderbar, wie passend!

Ich ließ den Motor an, erklärte dem Kind, dass wir die Türen erst warm fahren mussten und drehte eine Runde durch den Kiez, bis der Wagen warm war. Erneuerter Versuch an den vorderen und hinteren Türen, kein Erfolg. Inzwischen saßen wir nun schon geschlagene 10 Minuten in diesem verdammten drecksscheißpisskack Auto. Und wie es dann natürlich auch immer so ist, es kam keine Sau vorbei. Einparken und noch einmal versuchen telefonisch Hilfe zu erlangen, so der Plan. Gelang, zumindest das einparken.

Dann endlich, nach 15 Minuten kam ein Herr an das benachbarte Auto fing an, es gemächlich frei zu fegen. Ich also zurück auf den Rücksitz (die elektrischen Fensterheber für vorne funktionierten noch immer nicht wieder) und bat lautstark quer durch die halbe Straße  den Herren um Hilfe.

Dieser kam und nach weiteren 5 Minuten mit hin und her, drücken, klopfen und rütteln, konnte ich die Füße auf die Straße setzen. Meine Hoffnung, dass die Kälte einfach nur die Gummies an das Auto gefroren haben könnte, machte er mir gleich zu madig. Toll…

Nachdem die Tür dann erst einmal offen war, ging sie erstaunlich gut auf und zu und so konnte ich den kleinen Mann zur Kita fahren und weiter zu meiner Verabredung. Die musste dann über den Fahrersitz einsteigen, da die anderen Türen partout nicht auf gehen wollten. Naja, zumindest bis wir am ersten Ziel waren, dann konnte sie auch wieder normal aussteigen.

Inzwischen funktionieren 4 von 5 Türen. Einzig die hintere Beifahrertür scheint nun gänzlich hinüber zu sein. Nicht schön, aber es könnte schlimmer sein ;;)

Mäh mal wieder